Rückblick auf den 8. Helaba Leasingtag: Betrugsprävention im Fokus der Branche
- Kai Axer
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Am 10. Juni 2025 durfte ich im Rahmen des 8. Helaba Leasingtags in Frankfurt einen Vortrag zum Thema „Strategien für Leasinggesellschaften zur Risikominimierung und Vermögenssicherung“ halten – ein Thema, das angesichts zunehmender Komplexität und Professionalisierung wirtschaftskrimineller Handlungen aktueller denn je ist.

Warum Betrugsprävention heute Chefsache ist
Leasinggesellschaften bewegen erhebliche Vermögenswerte. Genau das macht sie zu einem attraktiven Ziel für externe wie interne Betrugsversuche. Wirtschaftskriminalität führt nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern beschädigt häufig auch Reputation und Kundenvertrauen – ein immaterieller Schaden, der sich nur schwer beziffern lässt. Mein Vortrag verfolgte das Ziel, aufzuzeigen, wie eine wirksame Betrugsprävention strukturell, rechtlich und operativ verankert werden kann.
Typische Betrugsszenarien aus der Praxis
Anhand mehrerer Fallstudien – vom „Sportwagen-Fitnessstudio“ bis hin zu spektakulären Insolvenzbetrugsfällen in der Landwirtschaft – habe ich praxisnah illustriert, wie Betrüger vorgehen und welche Warnsignale ernst genommen werden müssen.
Externe Betrugsarten wie Identitäts- und Bonitätsbetrug, Wertmanipulationen oder Stoßbetrug folgen meist einem klaren Muster: Täuschung über Vermögensverhältnisse, Manipulation von Dokumenten oder der Versuch, Güter zu exportieren, bevor Zahlungen ausbleiben.
Doch auch interner Betrug stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar: Kickback-Schemata, die unrechtmäßige Verwertung von Leasingobjekten oder die vorsätzliche Manipulation von Buchhaltungsdaten können aus dem Inneren der Organisation großen Schaden anrichten.
Strategien zur Risikominimierung
Zentrales Element meines Vortrags war der ganzheitliche Ansatz zur Betrugsprävention, bestehend aus drei Komponenten:
Prävention: Durch klare Verantwortlichkeiten, Compliance-Kultur und strukturelle Kontrollmechanismen wie das Vier-Augen-Prinzip können Risiken frühzeitig minimiert werden.
Detektion: Moderne Technologien wie KI-gestützte Mustererkennung, Echtzeitüberwachung von Zahlungsvorgängen oder Telematikdaten in Leasingobjekten helfen dabei, Auffälligkeiten schneller zu erkennen.
Reaktion: Ein strukturierter Notfallplan – inklusive Beweissicherung, interner Ermittlungen und ggf. strafrechtlicher Schritte – ist essenziell, um im Betrugsfall entschlossen handeln zu können.
Compliance-konforme Verwertung als Bestandteil der Prävention
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Verwertung von Leasinggütern, insbesondere in Ausfallsituationen. Werthaltigkeit, Fairness, Transparenz und revisionssichere Dokumentation sind hier ebenso entscheidend wie die Vermeidung von Interessenskonflikten. Auch hier zeigte ich auf, wie konkrete Prozesse – von der Rücknahme über die Bewertung bis hin zum Verkauf – strukturiert und kontrolliert ablaufen sollten.
Ausblick: Technologische Entwicklungen und neue Risiken
Die zunehmende Digitalisierung bringt nicht nur Effizienzgewinne – sie öffnet auch neue Einfallstore für Betrug. Deepfakes, KI-generierte Unterlagen und verschleierte Identitäten sind keine Science-Fiction mehr, sondern Teil der aktuellen Bedrohungslage. Eine moderne Betrugsprävention muss daher technologiegestützt, adaptiv und kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Fazit
Der persönliche Austausch beim Helaba Leasingtag hat erneut gezeigt: Betrugsprävention ist nicht nur eine juristische Pflicht, sondern ein aktives Schutzschild für Vermögenswerte und Kundenbeziehungen. Ich danke der Helaba und dem gesamten Lease Finance Team – insbesondere Christian Fest und Lisa Stahl – für die Einladung und die Möglichkeit, Impulse in diesem so relevanten Themenfeld zu setzen.
Wir bei Utilitas verstehen uns als Partner der Branche – praxisnah, vorausschauend und lösungsorientiert. Gerne stehen wir Ihnen mit unserer Erfahrung zur Seite, wenn es darum geht, Ihre Organisation vor Risiken zu schützen und Vermögen nachhaltig zu sichern.
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