Wirtschaftskriminalität im wirtschaftlichen Abschwung: Risiken für Finanzdienstleister und Insolvenzverwalter
- Kai Axer
- 15. Feb.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. März
Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat nicht nur Auswirkungen auf Insolvenzzahlen und Finanzierungsentscheidungen, sondern zeigt sich auch in einer Zunahme wirtschaftskrimineller Aktivitäten. Besonders Leasinggesellschaften und Insolvenzverwalter sehen sich in Krisenzeiten mit steigenden Betrugsfällen konfrontiert.

Zunahme von Betrugsdelikten im wirtschaftlichen Abschwung
In wirtschaftlich angespannten Zeiten steigt die Anzahl der Wirtschaftsstraftaten erfahrungsgemäß an. Unternehmen, die unter Liquiditätsdruck stehen, greifen vermehrt zu unlauteren Mitteln, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Dabei lassen sich insbesondere drei häufige Deliktformen identifizieren:
Unterschlagung von Wirtschaftsgütern: Leasingobjekte wie Fahrzeuge oder Maschinen werden nicht zurückgegeben oder an Dritte weiterverkauft, obwohl sie sich noch im Eigentum der Leasinggesellschaft befinden.
Manipulierte Bilanzen und Betrug bei der Kreditvergabe: Unternehmen täuschen eine bessere finanzielle Situation vor, um Kredite oder Leasingverträge zu erhalten, die unter normalen Umständen nicht gewährt worden wären.
Vermögensverschiebung vor der Insolvenz: In vielen Insolvenzverfahren stellt sich heraus, dass Vermögenswerte vorab auf andere Gesellschaften oder ins Ausland transferiert wurden, um sie dem Insolvenzverfahren zu entziehen.
Herausforderungen für Finanzdienstleister und Insolvenzverwalter
Die gestiegene Zahl an Betrugsfällen erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit und effizientere Prüfmechanismen seitens der Finanzdienstleister. Eine intensivere Bonitätsprüfung potenzieller Kunden sowie eine engere Überwachung von Leasingobjekten während der Vertragslaufzeit können dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen.
Auch Insolvenzverwalter stehen vor komplexen Aufgaben: In vielen Fällen müssen sie nicht nur klassische Insolvenzverfahren durchführen, sondern auch strafrechtliche Ermittlungen begleiten, um unterschlagene Vermögenswerte zurückzuführen.
Fazit
Die wirtschaftliche Lage hat einen direkten Einfluss auf die Häufigkeit von Wirtschaftskriminalität. Finanzdienstleister und Insolvenzverwalter müssen sich auf eine steigende Zahl von Betrugsfällen einstellen und entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung ergreifen.
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